Ralf Hunger Deutschlands dichtender Koch®

Dichter, Gründer, Verleger, Autor, Maler, Koch, Privataussteller, Wortmarkeninhaber, Holzkunstgestalter, Ideenumsetzer, Vortragender, Preisträgerübergebender...

 

Ausgewählte Werke

Auf dieser Seite möchte ich dem Leser eine kleine Auswahl meiner Gedichte vorstellen, die ich in den letzten drei Jahren schrieb. Sie handeln von alltäglichen und privaten Erlebnissen, historischen Begebenheiten oder auch Naturimpressionen.
Insgesamt verfasste ich bis heute über 600 Gedichte, von denen einige in Gedicht-Sammelwerken zu finden sind bzw. noch veröffentlicht werden, beispielsweise in der Volkslyrik-Anthologie "Frankfurter Bibliothek " (Ausgaben 2006 und 2007) der Brentano-Gesellschaft.

Um eines der ausgewählten Gedichte im Volltext zu lesen, klicken Sie bitte auf die nachfolgenden Links:

 Der Mehlwurm  
 Das kleine Schneehäschen 
 Das Geheimnis 
 Gewesen 
 Die Fussleisten 
 Der Rat 
 Am eigenen Leib erfahren 
 der große schwarze kater  
 Freiheit (2007) 
 Die beiden Türen (2005)
 Der Färber (2005)
 Der Zirkus (2005)
 Das Watt etwas eigenartiges hat (2004)
 Lebensregel (2004)
 Die Mittagsruhe (2004)


Der Mehlwurm

Ein Mehlwurm, schlief so ziemlich tief
in einer Mehldose
sah im Traum, eine rote Rose
sie war so schön, begann leicht zu stöhn
er, sie wenig berühren,
ihre Dornen mußte er spüren
sind die Waffen, einer Frau
wann wird der Mehlwurm, schlau
trug dann Handschuhe an den Fingern
gehörte zu den Rosenbezwingern

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Das kleine Schneehäschen

Das kleine Schneehäschen, blickte zu gerne tief ins Gläschen
bekam davon ein feuerrotes Näschen
stolperte an einem Waldessee, über ein Gräschen
an die Wasseroberfläche drangen viele Bläschen
das war's dann für's Schneehäschen geweschen
es futtert sie auf der verfressene Aal
hatte s' Häschen, keine andere Wahl?
so lebt einer kostenlos vom Anderen
gut durch's Leben kommen nur die Bewanderten

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Das Geheimnis

Auf dem einsamen See

schwamm die rosa gefärbte Seerose.

In ihrer Nähe saß ein

einsamer Angler, er trug eine kurze Hose.

Er warf den Blinker weit

ins Wasser hinein.

Warten wir es doch mal ab,

was wird´s wohl diesmal sein?

An der Angelrute verspürte er einen Ruck,

aus der Flasche nahm er einen kräftigen Schluck.

Er zog und zog und zog.

Die Erregung in ihm wo und wog und wog.

Was wird bloß gleich geschehen,

er wird es ja bald sehen.

Stand im Schilfgürtel

bis zu den Zehen.

Er find vor Ungeduld an

zu fluchen,

den Kescher, das Fischmesser schnell herauszusuchen.

In der Hektik kippten um, der Kaffee und der Kuchen.

Dann tauchte er,

barg zu seiner Überraschung

eine alte, eisenbeschlagene Kiste,

beim Öffnen er vor Neugierde schwitzte.

Taumelte hoch vor Freude:

“Ich Glückspilz, bin es heute, heute!”

Hielt in den Händen Goldmünzen, Geschmeide.

“Wo versteck ich´s, wo ist eine sichere Bleibe?”

Auf dem Sterbebett vertraute

er seinem Sohn das Geheimnis an.

Mit niemanden darüber sprach er,

denn er war ja nun ein gemachter Mann.

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Gewesen

Wir Menschen sind vergängliche, stoffliche

Wesen

Nur ganz kurz zu Besuch auf der Erde

gewesen

Hoffentlich kann die Nachwelt an den Lebenstatet der Einzelnen

genesen.

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Die Fussleisten

Die Fussleisten

beginnt der Handwerker

Kraftvoll abzureißen.

Er findet dabei einen vergilbten,

alten, fleckigen, mehrseitigen Brief,

wie lange er in dem Versteck

schon schlief.

Beim Öffnen liest er die

andere Schrift

bemerkt, es seine Urgroßmutter betrifft.

Sieht die verfaßte Vergangenheit

an sich vorüber ziehn.

War denn früher alles besser,

es ihn nicht so erschien.

Mit Problemen, Sorgen, Nöten, Ängsten

kämpften die Menschen zu jeder Zeit.

Die guter Erinnerung ist´s letztendlich,

was von einen langen Leben übrig bleibt.

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Der Rat

Ein kluger Mensch sollte annehmen

einen vertrauensvollen, gut gemeinten Rat

ihn sofort umsetzen in die lebendige Tat

denn dann bewegt sich in die richtige Richtung sein zukünftiges

L E B E N S R A D !

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Am eigenen Leib erfahren

Gerät die Welt aus den Fugen

sagten es nicht schon vorher die Klugen?

Die Wenigsten auf sie gehört

die Meisten saßen vor dem Fernseher

wo sie niemand stört.

Plötzlich bekommen sie durch das Fernsehen

die Wahrheit zu sehn.

Können sie denn die Zusammenhänge erkennen, verstehen?

Oder sagen sie zu sich egal wie es wird

wir werden mal in aller Ruhe weiter sehn.

Ein Mensch sitzt zum Mittag

und ißt aus vollem Halse

plötzlich sieht er auf sich zurasen

eine Feuerwalze.

Er kann dem Inferno gerade noch so entrinnen

beginnt sich in diesem Augenblick

auf die Vorhersagen zu entsinnen.

Er muss noch einmal von Neuem beginnen.

Eine Familie sitzt auf der Terrasse

ein jeder hält in der Hand eine Kaffeetasse.

Sie sprechen über dies und das.

Heinz ruft: “Hört, hört!

Die Anderen rufen: “Was, was!”.

In Sekunden wird der Garten durchgeflutet

was ihn die Natur wieder zumutet.

Die Betroffenen sahen das Leben mit ganz anderen Augen

die Vorhersagen werden sie voll und ganz glauben

oder soll Ihnen die Natur wieder die Nerven rauben?

Hat sich der Mensch schon an all das gewöhnt

oder wird er von der Natur in die Pflicht genommen

daß er dafür noch Jahrzehnte lang löhnt.

Die Menschheit beginnt weltweit unter den Naturkatastrophen heftig zu stöhnen

sie muss ihr Besitzdenken gegnüber der Natur

endlich aufgeben, abgewöhnen.

Wir sind nur ein kleiner Teil der Natur

wenn wir das nicht begreifen, verliert sich auf Erden

eines Tages die menschliche Spur.

Schaut alle auf die ablaufende Uhr!

Sind wir denn so wichtig, wie wir uns immer selber alle nehmen

das was wir der Natur antun,

sollten wir uns dafür nicht schämen?

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der große schwarze kater

der große schwarze kater

abends um halb neune

in einer abgelegnen scheune

hält ein kurzes päuschen

ein kleines niedliches mäuschen

sieht einen großen mächtigen schwarzen kater

er fraß schon voller freude ihren guten vater

der kater in seiner grenzenlosen fressgier

gibt nicht obacht aufs revier

ZACK ZACK ZACK

er eingeklemmt zwischen einen sack

er qualvoll verdurstend verendet.

hätte der mächtige kater jemals gedacht

dass er so endet?

das lebensblatt des mäuschens

sich zu ihren gunsten wendet.

das mäuschen ist der alleinige gewinner

stolz erhobnen hauptes geht es ins nächste zimmer.

Moral: manchmal wird eine machtfrage von unvorhergesehenen ereignissen von selbst gelöst.

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Freiheit

Freiheit ist nicht, der Mensch veranstaltet was er will
nein, denn dann steht in unserer Gesellschaft so vieles still
sondern Freiheit ist die Einsicht in die Notwendigkeit
wer das begreift gestaltet mit eine neue Zeit

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Die beiden Türen

Einer schlug mit Fäusten gegen eine Tür,
er ließ es nicht sein,
kam natürlich nie hinein.
Der nächste klopfte mit Fingerspitzengefühl an die Tür,
er besaß das richtige, feine Gespür.
Diese öffnete sich ihm immer wieder dafür.

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Der Färber

In Wurzen trug sich vor Jahrhunderten folgendes zu:

Der Familienvater verlor seine Frau
bei der großen Wurzener Pest,
es gab ihm den letzten Rest.

Mit seinen vier kleinen Kindern
auf sich plötzlich allein gestellt,
in seiner bitteren Armut niemand
sich zu ihm gesellt.

Ging dann zum Färber:
"Geh, besitz selber genug Ärger!".
Aber es war doch der Bruder,
seine Frau genau so ein schlechtes Luder,
hielt in der Hand das Familienruder.

"Ich weiß Deine Geschäfte gehen gut.
Bitte, bitte, gib mir für die Kinder eine Kleinigkeit,
dass wir wieder finden unseren bescheidenen Lebensmut."

"Setz dich bettelnd auf die unterste Kirchentreppe.
Dort findest Du bestimmt ein paar Nette."
Die Hochstrebenden schaute in sein hageres, müdes Gesicht.
"Du brauchst nichts mehr, bald über Dich der Lebensstab zerbricht!"
Die Kinder riefen: "Ihr Hartherzigen, wir besitzen Hunger, Hunger, Hunger!"
"Haut bloß ab! Was schert uns Euer Kummer, Kummer."

Voller Demut kniete er mit den Kleinen
in der Wurzener Wenceslaikirche vor dem Altar.
"Lieber Gott, ich bete hier schon Jahr, für Jahr!
Gib uns Fünfen bitte Speise, Speise,
sonst treten wir bald an unsere letzte Reise, Reise,
ganz leise, ganz leise, ganz leise."

Aus dem dunklen Kirchenschiff
trat heran ein alter Mann.
"Deine verzweifelten Worte ich gehört.
Aus Taktgefühl ich Dich nicht gestört.

Sei morgen früh bei mir, dann sag ich's
wie es weitergeht mit Dir.
Bin Herr Stelfen, werde Euch helfen."

Sie befanden sich in einem herrschaftlichen Haus.
"Tretet ein, sucht Euch erst einmal neue Sachen aus!
Beim Speisen machen wir eine kleine Paus."
Sie konnten ihren Augen nicht trauen,
überall Pracht, wo sie auch hinschauen.

"Wie kommen wir zu all dem Glück?"
"Morgen erfahrt ihr's, nach dem Frühstück.
Bin dann von der Jagd zurück.

Ihr seid jetzt für alle Zeit meine Gäste.
Lad Euch ein, zu einem Feste,
denn dein Charakter ist der vorteilhafteste, beste.
Euer Großvater rette in einer Schlacht mein Leben.
Aus Dankbarkeit werdet ihr mein Erbe antreten."

Von einem Blitzschlag getroffen, brannte die Färberei
des bitterbösen Bruders nieder.
Seine rabenschlechte Frau sah man nie, nie wieder.

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Der Zirkus

Danke Papi, dass wir
heute gehen in den Zirkus.
Von seinen zwei kleinen Flöhen
bekommt er aus Dankbarkeit
einen zärtlichen Kuß.
"Aber unsere Mutti auch mit muß!"

Sie befanden sich nun endlich
unterm großen Zirkuszelt.
Es war den Kindern ihre große Traumwelt.
Alles war in der Manege so glitzernd ausgeschmückt,
die Kleinen klatschten, freuten sich wie verrückt.

Es ertönte ein lauter Fanfarenstoß,
sie jubelten: "Jetzt geht's los!".
Seid bitte kurz still, gleich kommt der Clown, er heißt Bill.
Die Artistenschar stürmte herein, zum bunten, blinkenden Neonlichtschein,
im Vordergrund stand leicht grunzend s' Glücksschwein.

Jongleure, Pferdedressur, Hochseil
und die tolle Eselnummer,
so vergaßen auch einmal die Großen
jedweder Sorgen, des Alltags Kummer.

"Da Papi! Schau die fliegende Frau
auf dem Trampolin!"
Sie sahen so viele,
wunderschöne Aktivitäten vorüberziehn.
Es erfolgten etliche Tierdarbietungen,
die zwei Kleinen jubelten:
"Großartig, der Zirkusabend ist voll gelungen!".

In der Pause spendierte
Mutti Limo und Eis.
Der Kinder Wangen glühten,
vor Begeisterung ist ihnen ganz heiß.

Dann zeigten sich Elefanten,
absolvierten Kunststückchen, die die Kleinen nicht kannten.
Nach der Vorstellung lud Papa sie ein ins Café:
"Wir trinken Wein, ihr bekommt Euren Kräutertee!".

Sie fielen den Eltern um den Hals.
"Unser Familienglück, lieber Gott, weiterhin erhalts!"

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Das Watt etwas eigenartiges hat

Foto: Wattlandschaft Nordsee

Jemand auf der Deichkrone,
läßt den Oberkörper von der Sonne bräunen, trägt oben ohne,
schaut weit hinaus aufs Watt,
begreift, daß diese einzigartige Naturlandschaft etwas besonderes hat.

Läuft barfuß,
will die Umgebung erkunden, ist wie ein Muß,
fühlt zwischen seinen Zehen
den feinkörnigen, warmen, feuchten Sand,
erblickt die Halligen zur rechten, linken Hand.
Bis jetzt er sie noch nie gesehen, nicht gekannt,
weit ist er draußen, sieht kein Land.

Hört eigenartige Geräusche,
redet sich ein, daß er unterliegt dem eigenen Nervengetäusche.
Aber es stimmt! Geht weiter mit dem Knistern,
kommt von den Millionen Wattwürmern,
diesen kleinen, unscheinbaren Biestern.

In der Wattuferlosigkeit herrscht Frieden,
genau das wird sein Innerstes kriegen.
Kann denn die Natur über den Menschen siegen?

Auf einmal, milchiger Nebel umgibt ihn,
unzählige Vögel über den einsamen Wattwanderer hingwegziehn,
verliert vollkommen die Umgebungsorientierung,
bekommt Panik, ihn verläßt der Körperschwung.
Der Ausflug scheint nicht so recht gelung!

Die Beine werden umspült vom kommenden Flutwasser,
ihn fehlt jetzt eindeutig der Wattführer, dieser besorgte Aufpasser,
seine Kleidung wird schon naß und nasser.

Bis zum Hals steigt die rasche Flut,
ihn verlassen die Kräfte, es flackert der letzte Funke Lebensmut,
rudert verzweifelt, entkräftet mit dem Arm,
Seewasser ist schon genügend eingedrungen in seinen Darm.

Aufgeweicht ist das Vesperbrot,
es entdeckte ihn ein Zufallsausflugsboot.
"Gott sei Dank!", er auf den Blanken liegend rief.
"Ich bin gerettet, aus der Nordseenot!".

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Lebensregel (Ein Säulengedicht)

01. Tatenlos
02. verflogene
03. Jugendtage
04. bringt
05. einst
06. im
07. Alter
08. ein,
09. die
10. größte
11. Klage.


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Die Mittagsruhe

Nach dem köstlichen Mittagessen,
danke Hedwig, werd's nicht so schnell vergessen,
stehe ich auf vom Tisch,
begebe mich zur wohlverdienten Mittagsruhe,
schließe Gedanken versunken die Augen zu.

Eine summende Fliege sitzt plötzlich auf meiner Hand,
schüttle diese,
so eine Verdriese,
sehe sie dann an der Wand.

Ziehe aus den Schuh,
schimpfe: "Laß mich bloß in ruh!".
Er fliegt in die Glasschrankscheibe,
die Fliege sucht schleunigst das Weite.

Ärgert mich auf meiner Stirnglatze,
schlage zu,
ich fast hatt'se.

Sie tanzt weiter unbeirrt auf meinem Kopf,
bin ja auch der alte, arme Tropf.
Springe auf und rufe laut:
"Warte ab, bald wirst Du von mir verhaut!".
Das gute Essen kommt mir hoch,
ich es ein zweites Mal verdau'.

Meine Frau betritt die gute Stube.
"So ein Krach im Haus!
Sag mal Albert! Ist Dir nicht ganz wohl zumute?"
Zieht dabei eine unfreundliche Schnute, die Gute!

"Bekämpfe einen Plagegeist!"
Fliegenvieh, er mit dem Namen heißt,
das Du es jetzt endlich einmal weißt!"
Zusammen gehen wir auf die Jagd,
mit dem Fluchen wird nicht gespart.

Hedwig mit der Fliegenklatsche zuhaut,
er in diesem Moment ganz woanders hinschaut,
trifft ihn voll ins Gesicht.
Erbost er rief:
"Gackerliese, so geht das aber nicht!".
Schlägt zurück, traf sie im Genick.
Die Situation uferte aus,
zu einem wahren Mißgeschick.

Die Fliege saß auf dem Kronenleuchter.
"Dich fang ich gleich!", keucht' er.
Er fiel ins leer,
brüllte Zornes funkelnd:
"Kann einfach nicht mehr!".

Krachte donnernd mit seinem massigen Körper,
der Enkel denkt: "Opa, warum stört er?",
auf den Stubenboden.
"Was ist bei Euch los?", ruft's von oben.
Der von unten kommt die Treppe hochgestürmt:
"Bei mir sich's zerbrochene Glas zu einem Haufen türmt!".

Greift sich ans Herz,
fühlt einen stechenden Schmerz.
Die Füße sacken weg,
alle drum herum Stehenden bekommen einen gewaltigen Schreck.

Die Fliege sitzt auf seiner Nas'
"Albert, weißt Du was? Gewonnen, hatte meinen Spaß!
Trinke auf Dein Ende, aus Deinem Weinglas!".


Diese Gedichte unterliegen den strengen Gesetzen des Urheberrechtes. Sie dürfen ohne meine Zustimmung nicht kopiert, weiterverarbeitet oder in elektronischen Datensystemen erfaßt und gespeichert werden.
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